Sonntag, 28. Oktober 2012

Antwerpen

In Belgien gibt es vier Städte, die man gesehen haben sollte. Neben Brüssel gehören dazu Brügge,Gent und Antwerpen. Brüssel erlebe ich ja tagtätlich, in Brügge war ich vor 3 Jahren schonmal und mein erstes Wocheneende hier war ich in Gent. Also stand diesmal Antwerpen auf dem Programm. Dank des Wochenendetickets kommt man hier mit der Bahn auch recht günstig von Stadt zu Stadt. Dieses zu bekommen stellte sich aber etwas schwieriger dar. Man kann es einerseits übers Internet kaufen, was aber aufgrund des mir fehlenden Druckers ausschied. Möglichkeit zwei ist der belgische Bahnticketautomat. Immerhin stehen auch 3 Modelle davon am Bahnhof. Die Dinger kommunizieren auch auf Deutsch, also sollte dies doch kein Problem darstellen, denkste. Automat Nummer 1 wollte meine EC-Karte leider nicht akzeptieren. Gut, ich hätte auch gleich lesen können, dass er nur belgische EC-Karten annimmt. Das Schild war aber so doof angebracht, dass man es wenn jemand davor stand gar nicht sehen konnte. Also gut von den 3 Automaten gibt es immerhin einen der anscheinend alle Karten annimmt. Immerhin hatte ich auch noch 5min bis der Zug abfuhr, als ich das herausgefunden hatte. Tja, aber auch das sollte nicht klappen. Noch 2 Personen warern vor mir als dem Automaten einfiel sich auf "außer Betrieb" zu stellen. Da blieb mir nichts anderes mehr übrig als mich in die Schlange vor dem Schalter einzureihen. Das Ticket hab ich dann auch bekommen, aber der Zug war natürlich weg. Weitere 20min später saß ich dann endlich in einem Zug nach Antwerpen. Es ging vorbei an Schafen, Pferden und Gewächshäusern bis ich in diesen schönen Bahnhof einlief.
Nachdem ich mich dann mit einem kostenlosen Stadtplan ausrüstete, ging meine Erkundungstour los. Ins Zentrum führt eigentlich eine große Einkaufsstraße, die man nicht verfehlen kann. Sie ist in etwas mit der Königstraße vergleichbar, außer dass die Vielfalt der Läden doch um einiges größer ist und die Häuser schöner sind.
Nachdem ich genügend Schaufenster angeschaut hatte, hab ich mich noch etwas der Kultur gewidmet. In Antwerpen hat der Maler Rubens gewohnt und in seinem ehemaligen Wohnhaus ist heute ein Museum. Neben dem erfreulichen Eintrittspreis(1€ für unter 26jährige) hat mich auch das Innere positiv beeindruckt. Neben vielen Werken von ihm und seinen Schülern waren auch Schlafzimmer etc. zu sehen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Antwerpen ist die Kirche "Onze Lieve Vrouwekathedraal".
Meine letzte Station war dann der Grote Markt. Er hat schon große Ähnlichkeit mit dem in Brüssel. Außer, dass er einfach viel viel leerer war.

Montag, 15. Oktober 2012

20 Jahre Binnemarkt

Heute war Start der Binnenmarktwoche in Brüssel, da dieser seinen 20. Geburtstag feiert. Und ich durfte daran teilnehmen :-)
Bei der Veranstaltung ging es um die bisherigen Erfolge und die zukünftigen Herausforderungen. Zur Begrüßung gaben sich wichtige EU-Politiker wie José Manuel Barroso, Michel Barnier und Mario Monti die Ehre.
Anschließend gab es dann eine Podiumsdiskussion mit EU-Kommissaren, Parlamentarieren, Mitgliedern des Wirtschafts- und Sozialausschusse und Vertretern verschiedener europäischer Organisationen. Das Publikum durfte auch seine Meinung einbringen. Naja, wie das bei Politikern nun mal so ist, waren sie alle sehr gut viel zu reden ohne was zu sagen. Das Programm wurde durch verschiedene Filmchen und Abstimmungen aufgelockert. Wir durften die Abstimmungsgeräte der Parlamentarier dafür benutzen. Diese Dinger sehen so aus:
Am Ende wurden noch Gewinner des Wettbewerbs "Generation 1992" ausgezeichnet, bei dem junge Menschen, die 1992 geboren wurden, in verschiedenen Kategorien(Video, Kartoon, Fotografie...) aufgefordert waren, ihren Kreativen Beitrag zum Thema Binnenmarkt einzureichen.

Im Großen und Ganzen war es eine recht interessante Veranstaltungen, wobei ich weiterhin die Simultanübersetzung am Beeindruckensten finde.

Und in dem tagesschau Beitrag von heute bin ich sogar im Publikum zu sehen ;-)

Sonntag, 14. Oktober 2012

Kochen in Brüssel

Nachdem es gestern wirklich den ganzen Tag geschüttet hat und mein geplanter Antwerpenbesuch somit ins Wasser gefallen ist, hab ich mich lieber häuslichen Aktivitäten gewidmet. Keine Angst, ich werde jetzt nicht von meiner Zimmerputzaktion berichten, wobei dies ohne Staubsauger auch immer sehr mühsam ist, und auch nicht von meiner Fertigsuppe. Gestern war ich im centre d'écologie urbaine. Was das genau ist, weiß ich zwar immer noch nicht, aber der Raum war sehr nett, es gab z.B. eine Wand aus Weinkorken. Dazu gibt es auch noch eine kleine Küche und dort habe ich mich gestern Nachmittag/Abend betätig. Es gibt dort ein Mal im Monat eine Veranstaltung, die sich Jana's Seasonal Supper nennt. Erst wird gekocht und dann gemeinsam gegessen. Das Essen ist natürlich ökologisch, es werden möglichst nur saisonale Produkte verwendet, und es ist vegetarisch. Daran habe ich mich gestern beteiligt. Wir waren ca. 10 Leute, die für 50 Leute gekocht haben. Ich war zuständig für Parmigiana, was zwar zeitaufwändig, aber einfach war. Bereits das Kochen war sehr lustig, da das ein oder andere auch schief ging. Die Männer den Kuchen backen zu lassen, war beispielsweise keine gute Idee. Der war danach verbrannt! Der Rest des Essens war aber sehr sehr lecker. Es gab zuerst geröstete Brote mit Bruschetta, Pesto und einer Zucchini-Mozarella-Mischung. Dann eine Suppe, die wirklich undefinierbar war(ich glaub, da wurden alle Reste drin verarbeitet). Dann gab es natürlich viel Gemüse, mein Parmigiana(das auch sehr gelungen war), Risotto und Salate. Und als Highlight für mich natürlich den Nachtisch, Obstsalat, den verbrannten Apfelkuchen, Walnusskuchen und Tiramisu :-) Neben dem Essen waren auch sehr interessante Leute da. Ich habe endlich auch mal richtige Belgier getroffen. Die bekommt man nämlich bei allem was mit der EU zu tun hat nur sehr selten zu Gesicht(Ausnahme unsere Sekretärin und die ist nun wirklich kein positives Beispiel für die Belgier, aber dazu ein anderes Mal). Ansonsten war von Ecuador, über Estland, Lettland, Polen, Schweden und USA bis nach Portugal und wahrscheinlich noch vieles anders alles vertreten. So hat ich dann doch noch einen interssanten Samstag und mal wieder gescheites Essen(ich kann keine Baguettes mehr sehen!)

Freitag, 5. Oktober 2012

Der Tag der deutschen Einheit in Brüssel

In einem deutschen Büro zu arbeiten, hat schon seine Vorteile. So hatten wir auch am Tag der deutschen Einheit frei :-) Nachdem Zug fahren hier nur am Wochenende so billig ist, und die Lockführer sowieso gestereikt haben, musste also eine Attraktion in Brüssel gefunden werden. Das Wetter war schön regnerisch, windig und kalt, also habe ich dann mal was für meine Bildung getan, ein Museumsbesuch stand auf der Agenda. Praktischerweise sind die staatlichen Museen am ersten Mittwoch im Monat nachmittags auch noch kostenlos. Damit es ein bisschen lustiger wurde, kamen meine zwei Mitpraktikantinnen Lisa und Melanie auch noch mit. Zuerst gingen wir ins Parlamentarium. Das ist das Informationszentrum des Europäischen Parlaments. Hier erfährt man zuerst sehr viel über die europäische Geschichte, wie es zur EU kam und vieles über Ereignisse in den Mitgliedstaaten. Auch gibt es diese schönen Modelle des Parlaments an seinen Sitzen in Strasbourg, Brüssel und Luxemburg.
Später kann man sich dann auch interaktiv beteiligen. Es gab Umfragen zu europäischen Themen, z.B. soll es eine EU-weite Finanztransaktionssteuer geben, eine virtuelle Parlamentssitzung oder diese tolle Informationsmöglichkeit, wo man mit den Schiebedingern über Europa fährt und in verschiedenen Städten Informationen erhält, z.B. über Fernsehen, Umweltschutz, Raumfahrtprogramme etc.
Insgesamt hat mir der Besuch mehr gebracht wie im ganzen Studium die Vorlesung zur europäischen Geschichte und Funktionsweise der EU! Nachdem wir den ganzen Vormittag dort verbracht haben, hatten wir uns eine Stärkung verdient. Und es gab das erste Mal in meiner Brüssler Zeit Pizza :-) Ohne Backofen kann man die sich ja auch sonst schlecht selber machen. Frisch gestärkt sind wir dann ins Musikinstrumentemuseum. In meinem Reiseführer war es als sehr gut beschrieben, leider entsprach das nicht so ganz den Tatsachen. Man bekam zwar ein Audioguide, der einem die verschiedenen Musikinstrumente abspielte, jedoch war die Musik einfach schrecklich oder zum Einschlafen. Ein paar Instrumente sahen noch ganz lustig aus und im Museumsshops gab es auch tolle Bücher, wie "Nackt auf Notenpapier", aber das war es dann auch schon. Gut, dass wir keinen Eintritt zahlen mussten. Anschließend bin ich mit Melanie noch spontan ins Schokoladenmuseum. Neben ein paar Informationen zur Kakaobohne und Geschirr gab es eine Vorführung der Pralinenherstellung. Eigentlich ist das gar nicht schwer. Bleibt die Frage wieso die so teuer sind. Am Ende gab's dann natürlich auch eine Praline zum Probiere :-)